Der innere Krieger

Hilfe bei Trennung und Verlassen werden

Es geschieht tagtäglich auf der Welt, tausendfach: Was einst die große Liebe war, ist zu Ende, Ich glaube, kein Mensch bleibt davon verschont, wir kennen alle diesen Schmerz. Ich selbst habe ihn schon mehrfach erlebt.

Trennung löst Stress aus.

Es ist, wie wenn man den Boden unter den Füßen weggezogen bekommt, man fühlt sich plötzlich wie gelähmt, man steht unter Schock.

Man fühlt sich wie ein halber Mensch, ist handlungsunfähig, kann nicht mehr klar denken, leidet unter Schlaflosigkeit, Magen und Kreislauf spielen verrückt, man fühlt sich leer und kraftlos.

Warum reagieren wir so auf eine Trennung?

Was passiert mit uns?

Unser Leben gerät außer Kontrolle, wir fühlen uns bedroht, unser Körper schaltet auf Gefahr, auf Angriff, auf Instinkt.

1. Trennungsphase –der Schock

Der schockähnliche Zustand nach der Trennung soll in erster Linie Kraft sparen. Das ist eine uralte Reaktion unseres Körpers auf Gefahrensituationen. Genetisch bedingt ist das heute immer noch eine automatische Reaktion auf ein bedrohliches Ereignis. Eine Trennung bedeutet, mein Herz wird gebrochen und das ist existenziell.

In dieser 1. Phase der Trennung ist es wichtig, den Schock zu überwinden. Alles, was Halt gibt, tut gut: Menschen, die in den Arm nehmen und da sind, Wärme, ein heißes Getränk. Auch Bewegung, ein Salzbad oder mit den Augen kreisen, helfen, den Schock zu überwinden.

2. Verleugnung der Trennung

Wir wollen die Situation nicht wahr haben. Man kann und will die Trennung nicht akzeptieren. Ganz typisch für diese Phase ist, dass wir auf ein klärendes Gespräch mit Ihm/ Ihr warten oder selbst das Gespräch suchen. Insgeheim hoffen wir, dass es nur ein Missverständnis oder ein Irrtum war, wir können es nicht akzeptieren, weil es so weh tut. Durch das Verleugnen wird erstmal Zeit gewonnen, es schützt vor der traurigen Wirklichkeit. Die Gefahr bei dieser Phase der Trennung ist der Verlust der Realität.

Mit professioneller Hilfe geht es hier vor allem darum, die eigenen Gefühle zu fühlen und sich bewusst zu machen, was gerade los ist und den Weg in die Realität zu finden. Es ist wichtig, dass Sie sich die Zeit nehmen, um zu akzeptieren Sie, dass Sie sich verletzt fühlen und sich wie bei einer Grippe Ihr Körper krank und kraftlos fühlt.

3. Phase der Trennung- Zorn und Wut

Wenn unser Verstand endlich wieder die Realität erkennt und man wieder zu sich kommt, entstehen aus der Trauer meist Zorn und Wut nach der Trennung. Hier beginnen die Gefühle aufzubrechen. Die Gefahr besteht darin, dass es häufig zu unüberlegten und aggressiven Handlungen kommen kann. 

Mein wichtigster Rat ist immer wieder: Tun Sie nichts, was Sie später bereuen müssten, weder Selbst- noch Fremdverletzung, weder den anderen öffentlich bloßstellen oder sonstigen Schaden zufügen. Es sind heftige Wut- und Hassgefühle, die entstehen können. Unser Handeln wird nicht vom Verstand gesteuert und wir können die Folgen nicht absehen.

Der Vorteil ist: Die Wut bringt uns aus der Ohnmacht heraus. In dieser Phase hilft Joggen, Radfahren, körperliche Betätigung, Wohnung umgestalten- die Wut muss raus.

Wir gehen gemeinsam bewusst durch diese Phase, denn wenn sie unterdrückt wird, besteht die Gefahr, dass körperliche Beschwerden entstehen.

4. Phase der Trennung- verstehen lernen

Wir haben wieder Kräfte gesammelt und haben den Wunsch, um unsere Beziehung zu kämpfen und zu verstehen, was passiert ist. Manche verhandeln Kompromisse mit der/dem Ex, manche machen eine Paartherapie, wieder andere bleiben lange in dieser Phase stecken, weil, sich nichts richtig klären lässt. Die Gefühle fahren noch Achterbahn, mal Hoffnung, mal Resignation.

Hier kommt es darauf an, das Ganze zu verstehen und alles zu versuchen, sich selbst, den Anderen und das Gemeinsame zu sortieren und wenn möglich sich selbst  wieder in Tagesform zu bringen, um zu funktionieren.

5. Trauer und Akzeptanz der Trennung

Wenn wir nicht mehr zusammenkommen können, akzeptieren wir emotional, dass es vorbei ist. Das schmerzt, denn Abschiednehmen tut weh. Sich trennen heißt, vieles zu verlieren: nicht nur den Partner/in, sondern auch den Status: gebunden sein, gemeinsame Rituale, gemeinsame Freunde, gemeinsame Ziele, Kinder, das gemeinsame Heim, alles, was die Beziehung ausgemacht hat.

Lassen Sie die Trauer zu, weinen hilft. Verdrängen oder sich zusammen zu reißen bringen nichts. Zudem kommen dann auch noch Angst, Selbstzweifel, Einsamkeit und Depression hinzu, wenn man das ohne Hilfe durchleben muss.

Aus meiner Erfahrung haben es Frauen dabei leichter, da sie Ihre Gefühle besser wahr nehmen und darüber sprechen können.

Männern fällt es schwerer, sie sind von klein auf dazu erzogen worden, „ein Junge weint nicht“ und sie können ihre Gefühle nicht so wahrnehmen und schon gar nicht darüber sprechen, weil Ihnen die Worte dafür fehlen. 

Und wenn sie sich professionelle Hilfe holen, haben sie Angst, als Memme dazu stehen. Dabei empfinden Männer den Trennungsschmerz potenziert wesentlich stärker.

6. Phase der Trennung-Loslassen

Schon mit dem Trauern beginnt auch das Loslassen. Schritt für Schritt zurück ins Leben. Jetzt ist man auf sich allein gestellt und überlegt, wie es weitergehen könnte. Allmählich kommt man nach der Trennung wieder ins seelische Gleichgewicht. Mal Trauer, mal Hoffnung, neue Ideen, neue Selbsterkenntnisse, neue Erfahrungen, alles schwankt, aber man hat es überlebt. So langsam spürt man wieder Selbstvertrauen und Energie.

Je nachdem, wie stark das alte Leben mit dem Ex-Partner verflochten war, fängt man langsam an, sich selbst wieder besser wahrzunehmen. Man macht eine Art Inventur: Wer war ich, wer bin ich und wer möchte ich in Zukunft sein? Es gibt immer mehr Zeiten, in denen man nicht an den Ex-Partner denkt.

7. Neuorientierung nach einer Trennung

Wenn man das Loslassen gemeistert hat, beginnt man schließlich, sich wieder lebendig zu fühlen, Die Seele heilt, der Verstand übernimmt wieder die Führung, wir sind unseren Gefühlen nicht mehr so ausgeliefert. Lebensfreude, neue Ziele, Wünsche, Pläne, Lust auf Neues kehren zurück, Die Narben verblassen.

Wir klären gemeinsam, wie es weiter geht, reflektieren, welche Erfahrungen aus der Vergangenheit uns weiterbringen und welche alten Muster wir ablegen.

Heilung setzt ein und Dein neues Leben kann beginnen.

Deine Simone Klebe


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